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Podiumsdiskussion

Band 10 der „Mitteilungen“ im Open Access erschienen

Der zehnte Band der „Mitteilungen“ der Kommission befasst sich mit den Revolutionen von 1917 in Russland und 1918/19 in Deutschland. Untersucht werden die Auswirkungen und transnationalen Wechselwirkungen der revolutionären Ereignisse in beiden Ländern. Die Beiträge in diesem Band demonstrieren in vielfältiger Weise, wie eng die Verflechtungen zwischen den Revolutionsgeschehnissen in Deutschland und Russland tatsächlich waren. Darüber hinaus wird der Blick auch auf die Auswirkungen der revolutionären Erschütterungen auf Großbritannien, Italien und Österreich gerichtet.

 

Erstmals erscheinen die „Mitteilungen“ im Open-Access-Format, womit der Zugang zu den einzelnen Aufsätzen erleichtert und ein weiterer Beitrag zum Austausch zwischen den Forscherinnen und Forschern aus Deutschland und Russland geleistet wird.

 

Joachim Tauber und Alexander Tschubarjan (Hrsg.)

Band 10:

Zeitenwende: deutsche und russische Erfahrungen 1917–1919

 

ISBN 978-3-8305-5160-7 (Print)

ISBN 978-3-8305-4382-4 (eBook)

DOI 10.35998/9783830543824

 

Download im Open Access:

https://elibrary.bwv-verlag.de/book/10.35998/9783830543824

 

Print-Ausgabe bestellen:

https://www.bwv-verlag.de/detailview?no=5160

Erklärung des deutschen Co-Vorsitzenden

Als Historikerkommission beschäftigen wir uns mit der Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Ein Schwerpunkt dabei ist die Zeit der Weltkriege, die Geschichte von Gewalt und von militärischer Aggression.

Als Historikerinnen und Historiker arbeiten wir mit dem Begriff der historischen Zäsur, d. h. grundlegenden Wendepunkten der geschichtlichen Entwicklung.

Heute stehen wir vor einer solchen Zäsur, denn erstmals im 21. Jahrhundert wird in Europa wieder ein Angriffskrieg geführt.

Die Methoden und die Gewaltausübung des 20. Jahrhunderts können und dürfen kein Mittel der Politik des 21. Jahrhunderts sein. Inter arma silent musae.

Prof. Joachim Tauber

3. Nachwuchsworkshop

Vom 11. bis zum 13. Januar2022 fand der dritte Nachwuchsworkshop der Kommission zum Thema „Der Zerfall der Sowjetunion und das Ende der DDR als historische Zäsuren – unter besonderer Berücksichtigung neuer methodischer und quellenmäßiger Zugänge“ statt.

 

Der Workshop stand unter der wissenschaftlichen Leitung der Kommissionsmitglieder Prof. Dr. Beate Fieseler und Prof. Dr. Oxana Nagornaja.

 

Pandemiebedingt wurde die Veranstaltung im Online-Format durchgeführt.

 

Tagungsbericht

Programm

Auflösung von Memorial International

Als deutscher Co-Vorsitzender der Deutsch-Russischen Historikerkommission teile ich die tiefe Besorgnis über die vom Obersten Gericht der Russischen Föderation angeordnete Auflösung von Memorial International.

 

Neben vielen anderen Themen hat sich Memorial International den deutsch-russischen Beziehungen und ihrer Erforschung gewidmet. Insbesondere möchte ich auf die Verdienste um die Aufklärung des Schicksals sowjetischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter hinweisen. Für das Gedenken an diese NS-Opfergruppe besitzt das Archiv von Memorial International eine herausgehobene Bedeutung.

 

Als Co-Vorsitzender einer Kommission, die sich der historischen Erforschung der deutsch-russischen Geschichte im 20. Jahrhundert widmet, habe ich Memorial International als einen wichtigen Partner der wissenschaftlichen Zusammenarbeit erfahren.

 

Die Auflösung von Memorial International ist ein schwerer, nicht zu kompensierender Rückschlag für die gemeinsame deutsch-russische Erforschung der Geschichte des 20. Jahrhunderts.

 

Prof. Dr. Joachim Tauber

Co-Vorsitzender der Deutsch-Russischen Geschichtskommission

Мост памяти – Brücke der Erinnerung

Sowjetische Soldaten aus dem Permer Gebiet (1940–1957 Molotower Gebiet) in niedersächsischen Lagern

 

Mit Texten auf Deutsch und Russisch

Sonderausstellung vom 7. bis 28. November 2021

 

Brücke der Erinnerung Perm –Niedersachsen

 

Die russische Region Perm, eine Partnerregion Niedersachsens, liegt am Ural. Nach dem deutschen Überfall im Juni 1941 gingen mehr als 500.000 Einwohner dieser Region im Zweiten Weltkrieg an die Front. Etwa 100.000 von ihnen starben und ungefähr 80.000 gerieten in Gefangenschaft. Das Schicksal von weiteren 27.000 Soldaten und Soldatinnen ist auch heute noch unbekannt.

 

Die Ausstellung zeigt zwölf Biografien, die einen Einblick in das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener zwischen 1941 und 1945 und darüber hinaus geben.

 

Die Ausstellung erzählt ihre Geschichte(n) und nimmt dabei ihr ganzes Leben in den Blick. Sie zeigt Bilder aus ihrem Leben vor dem Krieg, in den Heimatdörfern und Städten der Permer Region. Sie berichtet über das Leid der Gefangenschaft in Lagern in Niedersachsen, die heute Gedenkstätten sind. Und sie schildert die Erinnerungen, in denen diese Geschichte in ihren Familien heute fortlebt.

 

 

Veranstaltungen mit Mitgliedern der Gemeinsamen Kommission:

 

Am Montag, dem 15. November 2021 um 17:30 Uhr findet ein Online-Vortrag von Dr. Natalia Timofeeva (Oral History Zentrum für Forschung und Lehre am Institut für Hochtechnologie Voronež) zum Thema „Sowjetische Kriegsgefangene im nationalsozialistischen Deutschland: Geschichte und Erinnerung im heutigen Russland“ statt.

 

 

Am Montag, dem 22. November 2021 um 18:00 Uhr diskutiert Dr. Jörg Morré (Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst) mit Vertretern des Projektes „Brücke der Erinnerung“ und Andreas Ehresmann (Gedenkstätte Lager Sandbostel) zum Thema  „Sowjetische Kriegsgefangene in Deutschland: Dokumentation und Erinnerung“.

 

Ort: Foyer Neubau, Willy-Brandt-Straße 1

 

Filmreihe im SCALA Programmkino

Filme aus der Sowjetunion und der DDR

 

In Kooperation mit dem Nordost-Institut Lüneburg und der Deutsch-Russischen Historikerkommission zeigt das SCALA Programmkino die Filmreihe „Der Zweite Weltkrieg im Drehbuch: Filme aus Sowjetunion und DDR“.

 

Der Zweite Weltkrieg wurde im Lauf der Jahre zum Thema und Kontext unzähliger Filme, welche nach wie vor regen Zulauf finden. In Russland und Deutschland nimmt der Krieg bis heute eine zentrale Rolle in der Politik sowie der Gesellschaft ein. Die Filmreihe präsentiert eine Auswahl an Filmen aus der Sowjetunion und der DDR, die aus unterschiedlichen Dekaden des letzten Jahrhunderts stammen. Dem Publikum werden verschiedene Schauplätze des Zweiten Weltkriegs gezeigt, wobei einzelnen Menschenschicksalen nachgespürt wird. In den ausgewählten Filmen werden Themen wie Kriegsgefangenschaft (EIN MENSCHENSCHICKSAL), deutsch-russische Verflechtungen vor dem Krieg (ICH WAR NEUNZEHN), Partisanen (AUFSTIEG) oder Frauen an der Heimatfront (DAS HAUS AM FLUSS) behandelt.

 

Die Filmvorführungen werden jeweils von einer Einführung begleitet.

90. Geburtstag von Alexander Tschubarjan

 

Am 14. Oktober 2021 feiertе der russische Co-Vorsitzende der Gemeinsamen Kommission Alexander Tschubarjan seinen 90. Geburtstag. Bereits seit fast 25 Jahren steht er dem russischen Teil der Kommission vor und hat sich maßgeblich um die Verständigung zwischen Russland und Deutschland verdient gemacht.

 

Seinem persönlichen Einsatz und innovativen Geist verdankt nicht nur die Kommission viele unterschiedliche Projekte, er prägte und prägt das Geschichtswissen seines Landes ebenso wie die internationalen Beziehungen.

 

 

Wir danken Herrn Professor Tschubarjan für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen ihm unerschöpfliche Energie, viel Erfolg und Kraft, sowie eine gute Gesundheit!

 

Glückwunschschreiben des Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier, verlesen vom Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, Dr. Géza Andreas von Geyr.

Neue Bücher von Alexander Tschubarjan

Vor Kurzem sind zwei Bücher des russischen Co-Vorsitzenden der Gemeinsamen Kommission Alexander Tschubarjan erschienen.

 

Das erste mit dem Titel „Naučnaja diplomatija. Istoričeskaja nauka v moej žizni“ [Wissenschaftsdiplo-matie. Die historische Wissenschaft in meinen Leben] ist ein Erinnerungsbuch und umfasst einen großen Zeitraum – von den 1930er-Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Beginn des dritten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts.

 

Das zweite heißt „Evropejskaja ideja i Rossija“ [Die europäische Idee und Russland] und enthält nicht nur eine umfassende Analyse verschiedener Projekte der europäischen Einigung, sondern ist auch eine facettenreiche Auseinandersetzung mit der „Europäischen Idee“ und ihrer Evolution unter den heutigen Bedingungen. Große Aufmerksamkeit wird im Buch der Analyse der historischen Debatten sowie den Perspektiven der Beziehungen Russlands zu den europäischen Ländern und der Europäischen Union gewidmet.

Thementag der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme veranstaltet anlässlich des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am Samstag, den 28. August 2021 einen Thementag „Sowjetische Kriegsgefangene in Norddeutschland“. Nähere Informationen

Text von Claudia Weber auf dekoder

Im Rahmen des Dossiers „Der Große Vaterländische Krieg 1941 bis 1945“ ist auf der Online-Plattform unseres Projektpartners dekoder ein Text von Claudia Weber unter dem Titel „Deutscher Überfall auf die Sowjetunion“ erschienen.

 

Prof. Dr. Claudia Weber, Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), wird am 9. Juli beim Kolloquium der Gemeinsamen Kommission zum Thema „Barbarossa und das Ende des Hitler-Stalin-Pakts. Optionen und (Fehl)Einschätzungen im Juni 1941" referieren. Kolloquiumsprogramm

Online-Ausstellung auf dekoder

Unser Projektpartner dekoder hat eine Ausstellung zu den „Ostarbeitern“ mit dem Titel: „Ost“. Sowjetische Zwangsarbeiter im Deutschen Reich online gestellt.

 

Zur Austellung

Zwei Preise für dekoder

Die „Specials“ unseres Projektpartners dekoder haben einen Grimme Online Award für publizistische Qualität im Internet in der Kategorie SPEZIAL gewonnen.

 

Mehr dazu

Online-Preisvergabe auf YouTube

 

Außerdem erhielt dekoder den Sonderpreis des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2021 der Bundeststiftung Aufarbeitung. 

 

Mehr dazu

Veranstaltungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau (DHI Moskau)

ONLINE: Die Tragödie der Kriegsgefangenschaft. Die Suche nach personenbezogenen Informationen zu sowjetischen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs im aktuellen Kontext

 

Die Podiumsdiskussion im Rahmen des Projekts „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“ widmet sich der Bedeutung von Archiven für die Klärung der Schicksale sowjetischer Kriegsgefangener. Die Veranstaltung gehört zum Programm des Deutschlandjahres 2020-2021 in Russland.

 

Programm der Podiumsdiskussion (PDF)

 

Arbeitssprachen: Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung

 

Live-Streaming (DE):  https://youtu.be/68IyDsS1ZS8

Live-Streaming (RU): https://youtu.be/udcGRxRRxmQ

 

Während des Zweiten Weltkriegs gerieten bis zu 5,7 Millionen sowjetische Soldat:innen und Offizier:innen in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehr als drei Millionen starben an den unmenschlichen Bedingungen der Gefangenschaft oder wurden ermordet. Der deutsche Umgang mit den sowjetischen Kriegsgefangenen zählt zu den größten Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs. Die Namen und Biographien vieler sowjetischer Kriegsgefangener sind noch unbekannt. Heute bemühen sich die Russische Föderation und Deutschland in dem Gemeinschaftsprojekt „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“ diese Leerstellen zu schließen und das gesellschaftliche Bewusstsein für die deutschen Verbrechen an den sowjetischen Kriegsgefangenen zu stärken. Anlässlich des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die UdSSR veranstaltet das Projekt eine Podiumsdiskussion, die der Bedeutung von Archiven für die Klärung der Schicksale sowjetischer Kriegsgefangener gewidmet ist. Leitende Persönlichkeiten wichtiger Archive beider Länder werden ihre Häuser mit ihren relevanten Beständen vorstellen. Vertreter:innen des Projekts, Archivar:innen und Historiker:innen geben Einblicke in ihre Arbeit in den Archiven und junge Studierende und Wissenschaftler:innen berichten von ihrer Beschäftigung mit dem Thema im Rahmen ihrer Ausbildung.

 

 

Ausstellungseröffnung

Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg
  •  18.06.2021 | 11:00 Uhr
  •  Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst Zwieseler Straße 4
  •  Esther Meier

Die Ausstellung ist zweisprachig: deutsch/englisch.

 

Der Katalog, der neben den Inhalten der Ausstellung auch kurze Essays enthalten wird, wird zusätzlich in deutsch-russischer Übersetzung vorliegen. Hier könnten Sie den Katalog bereits vorbestellen.

 

Kooperationspartner: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Deutsches Historisches Institut Moskau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

 

Anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion thematisiert das Deutsch-Russische Museum Berlin Karlshorst in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut Moskau, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die vielfältigen Schicksalswege der sowjetischen Kriegsgefangenen. Die Ausstellung wird durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier eröffnet.

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Gefördert durch die Kooperationspartner sowie: Auswärtiges Amt, Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

 

Aufgrund der Coronapandemie können keine Anmeldungen zur Ausstellungseröffnung entgegengenommen werden!

 

Zur Veranstaltung wird es einen Livestream auf der Website des Bundespräsidialamtes geben: www.bundespraesident.de

 

Auch auf der Seite des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst. Deutsch-Russisches Museum (museum-karlshorst.de)

 

 

ONLINE: Vorstellung des Digitalisierungsprojekts „Deutsche Akten im Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums“

 

 

Matthias Uhl (DHI Moskau) stellt das Digitalisierungsprojekt „Deutsche Akten im Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Virtuelle Reise: Digital Humanities in der Max Weber Stiftung (MWS)" vor.

 

Moderation:  Birte Kohtz (DHI Moskau) and Benjamin Beuerle (DHI Moskau)

Arbeitssprache: Deutsch

Ort: ONLINE via ZOOM

 

ANMELDUNG ERFORDERLICH

Der Link zur Zoom-Konferenz wird allen registrierten Teilnehmern am Tag vor Beginn der Veranstaltung, am 21. Juni 2021, per E-Mail zugeschickt.

 

 

ONLINE: Kriegsgefangenschaft: Russische und sowjetische Erfahrungen im 20. Jahrhundert

Eine Anmeldung ist erforderlich unter dem Link

 

Organisation:
Universität Heidelberg, Tanja Penter, Deutsches Historisches Institut Moskau und Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. im Rahmen des Projekts „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“

 

Konferenzsprachen: Deutsch und Russisch (mit Simultanübersetzung).

 

Zeitzonen
Alle Zeitangaben sind MEZ, Heidelberg
Moskau: + 1 Stunde

 

Programm der Konferenz (PDF) DE/RU

Digitale Veranstaltungsreihe der Universität Göttingen

Am 2., 16. und 22. Juni 2021 veranstaltet die Professur für Neuere Geschichte Osteuropas an der Universität Göttingen von Kommissionsmitglied Prof. Dr. Anke Hilbrenner eine digitale Diskussionsreihe zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion mit dem Titel „Von ,Erinnerungskriegen‘ und gemeinsamem Gedenken“

 

Einer der Teilnehmenden an der Diskussion zum Thema „Den Zweiten Weltkrieg erinnern: Zivilgesellschaftliche Perspektiven aus Belarus, Russland und Deutschland“ am 16. Juni ist Kommissionsmitglied Dr. Jörg Morré.

 

Nähere Informationen zur Veranstaltungsreihe und Anmeldung

Plakat

Band 9 der „Mitteilungen" erschienen

 

Der – wie immer zweisprachige – neunte Band der „Mitteilungen“ der Deutsch-Russischen Historikerkommission ist den Nachkriegsgesellschaften beider Länder gewidmet. Deutsche und russische Historiker*innen thematisieren die materiellen Nöte, die freiwilligen und erzwungenen Migrationsbewegungen, die Lage ehemaliger NS-Verfolgter wie jüdischer DPs und „Ostarbeiter“, aber auch die durch den Krieg hervorgerufene Infragestellung der Geschlechterordnungen. Der zweite Teil des Bandes enthält ausgewählte Beiträge von Teilnehmern der ersten Nachwuchstagung der Kommission zum Thema „Neue Perspektiven auf die deutsch-russische Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im globalen Kontext“.

 

 

Andreas Wirsching, Aleksandr Čubar'jan (Hrsg.)
Band 9: Deutsche und sowjetische Gesellschaften im ersten Nachkriegsjahrzehnt. Traumata und Hoffnungen                                                                                    

ISBN 978-3-11-063376-4
e-ISBN (PDF) 978-3-11-063794-6
e-ISBN (EPUB) 978-3-11-063394-8

 

Inhaltsverzeichnis

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Herzlicher Dank an Yuliya von Saal !

Am 31.Oktober 2020 beendete Frau Dr. Yuliya von Saal ihre Arbeit für die Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen. Sie war bereits mehrere Jahre für die „Mitteilungen“ der Kommission zuständig, bevor sie im Mai 2016 die Funktion einer wissenschaftlichen Koordinatorin übernahm.

 

Frau von Saal hat die Tätigkeit der Kommission mit großem Engagement und wissenschaftlicher Kompetenz begleitet und koordiniert. Sie fungierte als „Schnittstelle“ zwischen den beiden Co-Vorsitzenden, den Sekretariaten und den Mitgliedern der Kommission in Deutschland und Russland. In dieser Eigenschaft stand sie im ständigen vertrauensvollen Austausch mit den Kommissionmitgliedern beider Länder, dem deutschen Sekretariat bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie dem russischen Sekretariat der Kommission. 

 

Im Namen aller deutschen und russischen Mitglieder der Gemeinsamen Kommission möchte ich mich bei Frau von Saal sehr herzlich für ihre hervorragende Arbeit bedanken. Für ihren weiteren wissenschaftlichen Weg am Institut für Zeitgeschichte wünsche ich ihr viel Erfolg. 

 

Prof. Dr. Joachim Tauber 
Deutscher Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission

Neukonstituierung des deutschen Teils der Kommission – Joachim Tauber zum deutschen-Co-Vorsitzenden gewählt

Am 1. Oktober 2020 fand im Bundeskanzleramt in Berlin die konstituierende Sitzung des deutschen Teils der Kommission statt. Zum neuen Co-Vorsitzenden von deutscher Seite wurde Prof. Dr. Joachim Tauber gewählt. Prof. Tauber ist Direktor des Nordost-Instituts/Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN) an der Universität Hamburg (Standort des Instituts ist Lüneburg).

 

Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Andreas Wirsching an, der den deutschen Teil der Kommission in der vierten Amtsperiode (2015–2020) leitete. Die deutschen Kommissionsmitglieder bedankten sich bei ihm für die geleistete Arbeit, ebenso wie bei Prof. Dr. Marie-Luise Recker, die gleichfalls aus der Kommission ausgeschieden ist.

 

Der russische Co-Vorsitzende Prof. Dr. Aleksandr Čubar'jan, der per Video zugeschaltet wurde, dankte dem scheidenden deutschen Co-Vorsitzenden im Namen der russischen Kommissionsmitglieder für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangegen Jahren.

 

Neben Prof. Dr. Tauber  wurden neu berufen:

 

Prof. Dr. Anke Hilbrenner, Inhaberin der Professur für Neuere Geschichte Osteuropas an der Georg-August-Universität Göttingen

 

Prof. Dr. Stefan Creuzberger. Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte am Historischen Institut der Universität Rostock, 

 

Zur aktuellen Zusammensetzung der Kommission

Die aktuellen Mitglieder des deutschen Teils der Kommission auf der Terasse des Bundeskanzleramts

Foto: photothek_Thomas Imo

Der deutsche Teil der Kommission in der früheren Zusammensetzung (vierte Amtsperiode 2014–2020)

Foto: photothek_Thomas Imo

Virtuelles Diskussionforum „Wegmarken der deutsch-sowjetischen Beziehungen“ - Grußworte der beiden Co-Vorsitzenden der Kommission

Am 1. Oktober 2020 fand ein virtuelles Diskussionsforum statt, das den Wegmarken der deutsch-sowjetischen Beziehungen gewidmet war, die sich 2020 jährten.  

 

Programm

 

Die beiden Co-Vorsitzenden der Kommission Andreas Wirsching und Aleksandr Čubar’jan richteten ein Grußwort an die Teilnehmer der virtuellen Veranstaltung.

Präsentation des Abschlussbandes

 

Der Abschlussband des dreibändigen „Geschichtsbuchsder Kommission über das 19. Jahrhundert ist nun auch auf Deutsch erschienen. Am 9. Juli 2020 wurde das Buch von den Mitgliedern des deutschen Redaktions- und Herausgeberteams Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Möller, Prof. Dr. Helmut Altrichter und Eberhard Kuhrt im „Haus des Deutschen Ostens“ in München vorgestellt.

 

Absage des Kolloquiums der Kommission

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie muss das für Juli 2020 geplante Kolloquium der Gemeinsamen Kommission zum Thema „50 Jahre Moskauer Vertrag“ abgesagt werden.

Verschiebung der jährlichen Plenarsitzung

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wird die für Juli 2020 geplante Plenarsitzung der Gemeinsamen Kommission auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

CfP: Schau-Prozesse: Medien und Mobilisierung im Stalinismus

Prof. Dr. Beate Fieseler, Mitglied der Kommission und Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte und Kulturen Osteuropas an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf, plant eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Schau-Prozesse: Medien und Mobilisierung im Stalinismus“.

 

Zeit: 12.05.2021 – 15. 05.2021
Ort: Düsseldorf
Bewerbungsschluss: 28.06.2020                                                                             

 

Call for Papers

Vorstellung des zweiten Bandes der Aktenedition in Moskau

Am 26. November 2019  fand im Sitzungssaal des Instituts für Slawenkunde der Russischen Akademie der Wissenschaften die Präsentation des zweiten Bandes der im Auftrag der Gemeinsamen Kommission herausgegebenen Edition Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Dokumente aus russischen und deutschen Archivenstatt. Der Band umfasst den Zeitraum von Januar 1935 bis April 1937 und wurde von den beiden Herausgebern, Dr. Sergej Slutsch (wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Slawenkunde und Mitglied der Gemeinsamen Kommission) und Dr. Carola Tischler (wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin), vorgestellt.

 

Am 6. Dezember 2019 wurde Sergej Slutsch vom Deutschen Historischen Institut Moskau eingeladen, im Rahmen einer Präsentation der Neuerscheinungen des Jahres 2019 über den Band zu sprechen.

 

Rezensionen:

Rezension von Bernhard Schulz im Tagesspiegel vom 22.05.2019

Rezension von Stefan Creuzberger in: sehepunkte, Ausgabe 19 (2019), Nr. 9

Rezension von Wladislaw Hedeler in: Berliner Debatte Initial 30 (2019) 2

Rezension von Dietmar Wulff in: H-Soz-Kult, 14.01.2020

Rezension von Kees Boterbloem in: The Historian, 2020, Vol. 82, No.1, p. 102-103 (in englischer Sprache)

Rezension von Jörg Ganzenmüller in: Historische Zeitschrift, Band 310 (H. 3/2020, S. 794 f.

2. Nachwuchsworkshop der Kommission in Jaroslavl’

Vom 16. bis zum 20. September 2019 wurde unter der Leitung des Kommissionsmitglieds Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität Berlin) der zweite wissenschaftliche Nachwuchsworkshop der Kommission zum Thema „Geschichte und Gegenwart im 21. Jahrhundert. Theorien, Methoden und Debatten in der Geschichtsschreibung in Deutschland und Russland“ für junge Forscher/innen aus Deutschland und Russland durchgeführt. Kooperationspartnerin von russischer Seite war Kommissionsmitglied  Prof. Dr. Oxana Nagornaja von der Staatlichen Pädagogischen Universität Jaroslavl’, an der die Tagung auch durchgeführt wurde.   

 

Programm                 

 

Kurzbericht

Jahressitzung und Kolloquium der Kommission

 

Am 11. und 12. Juli 2019 traf sich die Gemeinsame Kommission zu ihrer Plenarsitzung und dem anschließenden wissenschaftlichen Kolloquium. Historiker aus beiden Ländern referierten und diskutierten zum Thema  „Die deutsch-sowjetischen Wirtschaftsbeziehungen 1917–1991“.

 

Tagungsort war Voronež im südlichen Zentralrussland.

 

 

 

Programm des Kollloquiums

Vorstellung der Gemeinsamen Kommission im Buchklub „Petrovskij“ in Voronež

Am 13. Juli 2019 um 18.00 Uhr fand im Buchklub „Petrovskij“ in Voronež eine Präsentation der Gemeinsamen Deutsch-Russischen Historikerkommission statt.

 

Der deutsche Co-Vorsitzende, Prof. Dr. Andreas Wirsching, und Dr. Viktor Iščenko, Sekretär von russischer Seite, berichteten über die Aufgaben und Möglichkeiten der Gemeinsamen Kommission.

 

Es entspann sich eine lebhafte Diskussion mit den Zuhörern, unter denen sich auch viele Vertreter der Öffentlichkeit der Stadt Voronež befanden.

 

Die Vorstellung war die letzte Veranstaltung im Rahmen des deutsch-russischen Historikertreffens in Voronež.

Präsentation des Schulbuchprojekts der Kommission in Moskau

 

Am 9. Juli 2019  um 16.00 Uhr fand im Gästehaus des Außenministeriums der Russischen Föderation (Adresse: uliza Spiridonovka 17) die Präsentation des dreibändigen Schulbuchprojekts der Kommission „Deutschland – Russland. Stationen gemeinsamer Geschichte. Orte der Erinnerung. 18. – 20. Jahrhundert“ („Rossija – Germanija. Vechi sovmestnoj istorii v kollektivnoj pamjati: XVIII – XX vv.“ statt.

 

 

 

Zu Beginn der Veranstaltung wurden Grußworte des Präsidenten der Russischen Föderation Vladimir Putin, des russischen Außenministers Sergej Lavrov und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel verlesen.

 

Die russischsprachige Ausgabe von Band 2 über das 19. Jahrhundert ist vor Kurzem erschienen.

Jürgen Zarusky 28.4.1958 – 4.3.2019

Jürgen Zarusky, fast drei Jahrzehnte Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte und seit 2016 Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, wurde durch eine heimtückische Krankheit mitten aus einem Leben voller Arbeit, neuer Pläne und intensiver Kommunikation gerissen. Einen großen Teil seiner Kraft und Zeit widmete er Russland, seinen Freunden und Kollegen dort, wo ihm eine Art zweiter Heimat zugewachsen war. Schon in seiner Studienzeit engagierte sich Jürgen bei Amnesty International und etablierte engen Briefkontakt mit politischen Häftlingen in der Sowjetunion. Er lernte Russisch und beherrschte es bald fließend. Er reiste viel und gerne zuerst in die Sowjetunion und dann nach Russland, entwickelte sich zu einem der besten Kenner des Landes und hatte dort unzählige wissenschaftliche und persönliche Freunde. Dabei beschäftigte er sich nicht nur als Historiker mit der Geschichte des Landes, sondern er besaß stets ein leidenschaftliches Interesse und Verständnis für die russische Kultur, ihre Bräuche und Literatur. An der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Dialogs mit Russland zweifelte er zu keinem Zeitpunkt.

 

Die Arbeit der Gemeinsamen Deutsch-Russischen Historikerkommission, der er angehörte, war für Jürgen Zarusky eine Herzensangelegenheit. Deren „Mitteilungen“ baute er systematisch zu einem Organ des historiographischen Wissenstransfers zwischen beiden Ländern auf. Sich nie zu schade, selbst Hand anzulegen, übersetzte er zahlreiche Beiträge der russischen Kollegen und Freunde und investierte viel Zeit und Kraft in die Redaktionsarbeit der „Mitteilungen“. Wissenschaftliche Aspekte und zwischenmenschliche Kontakte gingen dabei Hand in Hand; entsprechend umfangreich war sein Netzwerk von Kollegen und Freunden in Russland, aber auch in den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion.

 

Die Mitglieder der Gemeinsamen Deutsch-Russischen Historikerkommission sowie seine vielen weiteren Kollegen und Freunde in beiden Ländern schätzten Jürgen für seine Prinzipientreue und Herzensgüte und seine Bereitschaft, immer und jederzeit behilflich zu sein. Jürgen ist in der Blüte seiner Schaffenskraft von uns gegangen – viele seiner Vorhaben und Pläne konnte er nicht mehr verwirklichen. Sein vorzeitiger Tod bedeutet einen unersetzlichen Verlust für die Arbeit der Kommission und für die Zusammenarbeit zwischen russischen und deutschen Historikerinnen und Historikern. Wir empfinden große Traurigkeit und werden Jürgen Zarusky stets ein bleibendes Angedenken bewahren. Seinen Angehörigen sprechen wir unser tiefempfundenes Beileid aus.

 

Andreas Wirsching

Neue Quellen zu den Beziehungen von Hitler-Deutschland und Stalins UdSSR

Vorstellung des zweiten Bandes der Aktenedition „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Dokumente aus russischen und deutschen Archiven“ am 29. November 2018 im Auswärtigen Amt

 

Vor einem großen Publikum wurde am Donnerstag, dem 29. November der zweite Band der vierbändigen,von der Gemeinsamen Kommission betreuten und geförderten Edition „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941" vorgestellt. Über 100 Spezialisten und andere Interessierte aus beiden Ländern hatten sich dazu im Auswärtigen Amt in Berlin eingefunden.

 

Die vom russisch-deutschen Herausgeberteam Sergej Slutsch und Carola Tischler erarbeitete Edition dokumentiert facettenreich die deutsch-sowjetischen Beziehungen vom Machtantritt Hitlers bis zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion und stützt sich dabei auf zahlreiche Dokumente aus einer ganzen Reihe von Archiven Deutschlands und Russlands. Der 1.781 Seiten starke zweite Band nimmt die Zeit von Anfang 1935 bis April 1937 in den Blick und eröffnet, wie schon der erste, eine Vielfalt von Perspektiven auf das Wechselverhältnis beider Diktaturen.

 

Das wurde bereits in dem Einführungsvortrag von Jörg Baberowski (Humboldt-Universität Berlin) deutlich, der den Band als eine „großartige Repräsentation der Forschung“ bezeichnete. Anschließend erläuterte Sergej Slutsch die ambivalente Verflechtung von Politik und wirtschaftlichen Interessen in den gegenseitigen Beziehungen. Eine besondere Rolle kam in dieser Zeit der Geheimmission des Leiters der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, David Kandelaki, zu. Dieser sollte angesichts des großen Interesses Deutschlands an den sowjetischen Bodenschätzen im unmittelbaren Auftrag Stalins Möglichkeiten für eine politische Übereinkunft mit Deutschland sondieren.

 

Carola Tischler ging auf die Bedeutung der diplomatischen Akteure der deutsch-sowjetischen Beziehungen ein, unter denen es durchaus eigenständig denkende und weitsichtige Persönlichkeiten gegeben habe. Als ein wichtiges Beispiel nannte sie David Grigor’evič Štern, der wie Kandelaki dem Großen Terror zum Opfer fiel.

 

Beim anschließenden von Andreas Wirsching, dem deutschen Co-Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Historikerkommission, moderierten Podiumsgespräch wurde der Charakter der deutsch-sowjetischen Beziehungen in den 1930er-Jahren anhand von Fragen nach Pragmatismus und Ideologie, der gegenseitigen Wahrnehmung und der Rolle der Komintern diskutiert.


Dabei zeigte sich noch einmal, welch vielfältige Ansätze und Perspektiven der neue Dokumentenband für die Forschung eröffnet.

 

Rezensionen

Aktuelle Rezension von Jörg Ganzenmüller in:  Historische Zeitschrft,  Band 310 (H. 3/2020.

Dokumentenedition „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941“

Der zweite Band der von der Gemeinsamen Kommission betreuten und geförderten Dokumentenedition „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Dokumente aus russischen und deutschen Archiven“ ist im Dezember 2018 erschienen.

Er umfasst den Zeitraum von Januar 1935 bis April 1937, als wechselseitige Interessen die beiden Staaten dazu bewogen, vor dem Hintergrund wachsender politischer und ideologischer Auseinandersetzungen ihre wirtschaftlichen Beziehungen fortzuführen und ihnen nicht wenig Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen.

 

Im demnächst erscheinenden Band werden diese ambivalenten Verflechtungen innerhalb der Politik der beiden antagonistischen Systeme erstmals auf der Grundlage von Dokumenten aus deutschen und russischen Archiven, aber auch bereits publizierter Schlüsseldokumente, die die Beziehungen zwischen Deutschland und der UdSSR in den Bereichen Diplomatie, Wirtschaft, Militär, Kultur und Wissenschaft in ihrer Gesamtheit beleuchten, dargestellt.

 

Dokumentenverzeichnis


Vorgestellt wurde der zweite Band am 29. November 2018 im Auswärtigen Amt in Berlin.   

Plenarsitzung der Gemeinsamen Kommission

Am Donnerstag, dem 5. Juli 2018 fand in München die turnusmäßige Plenarsitzung der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen statt.

Kolloquium „Die Novemberrevolution im deutsch-russischen Kontext"

Ganz im Zeichen des 100. Jahrestages der deutschen Revolution von 1918/19 stand das wissenschaftliche Kolloquium der Kommission am 5. und 6. Juli 2018.

 

Unter dem Titel „Die Novemberrevolution im deutsch- russischen Kontext" beleuchteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern die enge Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte zwischen den revolutionären Ereignissen in Deutschland und Russland.

 

 

Das Kolloquium wurde am 5. Juli mit einer abendlichen Podidumsdiskussion in der Katholischen Akademie eröffnet und am nächsten Tag am Institut für Zeitgeschichte fortgesetzt. 

Das Programm finden Sie hier.

Podiumsdiskussion

zum Thema „Moskau, München, Berlin. Der rervolutionäre Umbruch 1917-1919".

 

Mehr dazu

 

 

Flyer der Katholischen Akademie

Buchvorstellung in München

Am 6. Juli 2018  um 19.00 Uhr stellten die Herausgeber den ersten Band des „Geschichtsbuchs" der Kommission mit dem Titel: „Deutschland - Russland. Stationen gemeinsamer Geschichte. Orte der Erinnerung" vor, der dem 18. Jahrhundert gewidmet ist. Mehr zum Buch

 

 

Die Buchpräsentation fand in der Tolstoi-Bibliothek in der Thierschstraße 11 in München statt. Programm

 

Band 8 der „Mitteilungen" ist da: Imperien, Nationen, Regionen. Imperiale Konzeptionen in Deutschland und Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Der achte Band der „Mitteilungen" der Deutsch-Russischen Kommission für die Erforschung der gemeinsamen Geschichte befasst sich mit einem Zweig der historischen Forschung, der sich in den letzten Jahren besonders dynamisch entwickelt hat - der Geschichte der Imperien.  Dem 20-jährigen Jubiläum der Kommission ist der zweite Teil des Buches gewidment, der Rückblicke auf ihre Entwicklung bietet, aber auch ihre Spezifika im Vergleich mit anderen internationalen Historikerkommissionen beleuchtet.

 

Andreas Wirsching, Aleksandr Čubar'jan (Hrsg.)
Band 8: Imperien, Nationen, Regionen. Imperiale Konzeptionen in Deutschland und Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts                                                                                     

ISBN 978-3-11-055945-3     

Inhaltsverzeichnis

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Nachwuchsworkshop in Heidelberg

Von 29. Oktober bis 2. November 2017 fand an der Universität Heidelberg der erste Nachwuchsworkshop der Gemeinsamen Kommission statt. Ziel war es, ein Forum für den wissenschaftlichen Austausch unter den jungen Historikern Deutschlands und Russlands zu schaffen. Neunzehn deutsche und russische Doktoranden und Postdocs diskutierten mit den Organisatoren des Seminars, Prof. Dr. Tanja Penter (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Alexander Vatlin (MGU Moskau) sowie den Kommissionmitgliedern Prof. Dr. Nikolaus Katzer und Dr. Jörg Morrè ihre aktuellen Forschungsprojekte und methodischen Ansätze. Dabei ging es auch um Perspektiven der deutsch-russischen Beziehungsgeschichte und der modernen Globalgeschichte. Programm und Tagungsbericht von Wolfgang Schneider auf H/Soz/Kult.

20 Jahre Gemeinsame Kommission – Jubiläumsveranstaltung in Berlin-Karlshorst

Am 29. November 2017 feierte die Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungenim Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst im Beisein von über hundert Festgästen ihr zwanzigjähriges Bestehen. 1997 auf Initiative des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl und des russischen Präsidenten Boris Jelzin gegründet, war und ist es die Aufgabe der Kommission, in gemeinsamer Arbeit die historische Dimension des wechselvollen Verhältnisses beider Länderzu untersuchen. Geprägt von Revolutionen, Kriegen, aber auch von vielfältiger Kooperation spiegelt es das „Jahrhundert der Extreme“ in all seinen Tiefen und Höhen. Die Zusammenarbeit der Wissenschaftler soll zur Aussöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Russen beitragen.   Mehr zur Festveranstaltung

 

Stimmen zum Jubiläum

 

Bilder zum Jubiläum

 

 

Bernd Bonwetsch verstorben (17.10.1940 – 13.10.2017)

Jubiläumssitzung und Kolloquium der Deutsch-Russischen Geschichtskommission am 6./7. Juli

Am 6. Juli 2017 kamen die Mitglieder der 1997 ins Leben gerufenen Gemeinsamen Historiker-kommission zu ihrer 21. Plenarsitzung zusammen. Ort des Jubiläumstreffens war die Russische Akademie der Wissenschaften in Moskau. Im Mittelpunkt des anschließenden wissenschaftlichen Kolloquiums stand  „Die Russische Revolution 1917". Eröffnet wurde das Kolloqium von deutscher Seite durch den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, Rüdiger von Fritsch, von russischer Seite durch den Leiter der Dritten Europäischen Abteilung des russischen Außenministeriums, Sergej Nečaev, der eine Grußadresse des russischen Außenministers Sergej Lavrov verlas. Anlässlich des „runden Geburtstags“ der Kommission fand am Abend im Empfangsgebäude des Außenministeriums der Russischen Föderation eine Festveranstaltung statt. Am nächsten Tag wurde das Kolloquium mit weiteren Vorträgen und Diskussionen über unterschiedliche Aspekte der Russischen Revolution fortgesetzt. Dabei beschäftigten sich die Forscher neben dem Revolutionsprozess in Russland selbst auch mit den Auswirkungen der Umbruchsereignisse auf Deutschland, aber auch auf Staaten wie Frankreich, Großbritannien und Italien. (Programm des Kolloquiums; Fernsehbericht des landesweiten Kulturkanals „Rossija K“ vom 06.07.2017).

Der siebte Band der „Mitteilungen“ ist da: „Der Erste Weltkrieg. Deutschland und Russland im europäischen Kontext“

Horst Möller, Aleksandr O. Čubar'jan (Hrsg.)
Band 7: Der Erste Weltkrieg. Deutschland und Russland im europäischen Kontext
ISBN 978-3-11-048223-2

 

Inhaltsverzeichnis
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Rezension von Christoph Cornelißen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung v. 04.10.2017
 

Workshop in Moskau

Nach dem Vorbild der Arbeitssitzung im letzten Jahr in Berlin fand am 20. Februar 2017 ein Workshop in Moskau statt, an dem eine Reihe deutscher und russischer Kommissionsmitglieder teilnahm. Im Mittelpunkt der Diskussion stand das Projekt „Die UdSSR und die beiden deutschen Staaten 1949 bis 1955“. Ein weiterer Schwerpunkt war die Planung des jährlichen wissenschaftlichen  Kolloquiums zum Thema „Die Russische Revolution 1917“ im Juli in Moskau. Außerdem konnten zwei neue Mitglieder begrüßt werden. Der Leiter der Föderalen Archivagentur der Russischen Föderation, Andrej Artizov, wurde von dessen Stellvertreter, Andrej Jurasov, abgelöst. Ein weiteres neues Komissionsmitglied auf russischer Seite ist Nadežda Barinova, die als neue Leiterin der historisch-dokumentarischen Abteilung des Außenministeriums der Russischen Föderation die Nachfolge von Aleksandr Kuznecov auch in der Kommission angetreten hat. Die Durchführung von Workshops zwischen den jährlichen Kommissionssitzungen hat sich als neues Format bewährt und zeugt von der Intensivierung der Kommissionsarbeit.

Chruschtschows Westpolitik 1955 bis 1964 - Abschlussband der Dokumentation erschienen

Gerhard Wettig (Hrsg.): Chruschtschows Westpolitik 1955 bis 1964. Band 4: Außenpolitik nach der Kuba-Krise (Dezember 1962 bis Oktober 1964). München 2016
ISBN: 978-3-11-046464-1 (Näheres)

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Plenarsitzung der Kommission

In einer konstruktiven und dialogorientierten Atmosphäre fand am 7. Juli 2016 im Gremiensaal der „Deutschen Welle“ in Bonn die turnusmäßige Sitzung der Deutsch-Russischen Geschichtskommission statt. Dies war bereits die 20. Plenarsitzung der Kommission, die sich in ihrer vierten Amtsperiode (2015–2020) befindet.
Der Co-Vorsitzende der russischen Seite, Aleksandr Čubar’jan, sagt im Gespräch mit der „Deutschen Welle“: „Ich bin besonders stolz darauf, dass in all diesen Jahren die Kommission ihre Arbeit nicht ein einziges Mal unterbrochen hat. Und mir scheint, unsere Kommission erfüllt ihre zwei wichtigsten Funktionen: Erstens hat sie ein Dialog-Forum geschaffen, und zweitens haben wir uns in all diesen Jahren nie um die Diskussion schwieriger Themen gedrückt.“
Andreas Wirsching, deutscher Co-Vorsitzender der Kommission: „Es ist ja kein Geheimnis, dass sich die Atmosphäre in den deutsch-russischen Beziehungen in den letzten zwei, drei Jahren stark abgekühlt hat. Aber unsere Aufgabe ist es, die wissenschaftlichen Beziehungen und die persönlichen Kontakte zwischen den Fachgemeinschafen beider Länder auch und gerade angesichts der politischen Situation zu bewahren.“ (Gesamter Bericht auf der Seite der "Deutschen Welle")
Das Thema des wissenschaftlichen Kolloquiums am Folgetag der Kommissionssitzung lautete „Deutsche und sowjetische Gesellschaften im ersten Nachkriegsjahrzehnt: Traumata und Hoffnungen“. Im Anschluss an Impulsvorträge von Aleksandr Čubar’jan und Christoph Kleßmann (Universität Potsdam) wurde auf drei Podien zu den Aspekten „Gesellschaften in Bewegung: Heimkehr und Heimatverlust“, „Versorgungs- und Ernährungskrise in der Nachkriegszeit“ sowie „Wiederherstellung der Geschlechterordnung nach dem Krieg“ diskutiert (Programm).
 

A. Čubar‘jan: „Konstruktiv und freundschaftlich"

Im Gespräch mit der „Rossijskaja Gazeta“ berichtet der russische Co-Vorsitzende Aleksandr Čubar’jan von der Arbeit und den Projekten der deutsch-russischen Historikerkommission. Insbesondere verweist er auf die jährlich stattfindenden Sitzungen und Kolloquien sowie auf den Vorschlag der deutschen Seite, zusätzliche Arbeitstreffen durchzuführen. Weitere Themen des Interviews sind das umfangreiche Editionsprojekt „Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Dokumente aus russischen und deutschen Archiven“, aber auch der Zugang zu deutschen und russischen Archiven für Historiker beider Länder. In Bezug auf kontroverse Themen wie beispielsweise die Bewertung des Hitler-Stalin-Paktes, seien „die russischen Wissenschaftler offen für den Dialog“, so Čubar’jan. Die aktuelle politische Situation kommentiert er folgendermaßen: „Die Kontakte zwischen den russischen und den deutschen Forschern zu historischen Fragen werden durch keinerlei politischen Wind vor dem Fenster beeinflusst“.

„Deutsch-russische Kulturbeziehungen im 20. Jahrhundert“ - Band 6 der „Mitteilungen" erschienen

Horst Möller, Aleksandr O. Čubar'jan (Hrsg.)
Band 6: Deutsch-russische Kulturbeziehungen im 20. Jahrhundert. Einflüsse und Wechselwirkungen

ISBN 978-3-11-034830-9
Inhalt

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Jochen Laufer (3.9.1956-16.3.2016)

Wenn ein Mann noch keine sechzig ist und mitten aus der Arbeit wegstirbt, wird der Gedanke müßig, dass er vielleicht dereinst interessante Erinnerungen hätte schreiben können. Jochen Laufer wäre aufgrund seines klaren Blickes und wegen seines Alters „dazwischen“ prädestiniert gewesen, seine Erfahrungen der Wendejahre einmal zu Papier zu bringen. Aber vielleicht hätte ihm auch die innere Ruhe dazu gefehlt. Seine Beobachtungen wären jedoch gewiss eine Bereicherung im Chor der vielen verschiedenen Erinnerungen gewesen. Die, die vorher angeeckt sind, eckten auch im neuen Staat an, so sagte er einmal; anscheinend sei die Charakterfrage bestimmender als die politische Überzeugung. Er war ein politischer Mensch, aber dominierend war doch sein wissenschaftlicher Impuls. So hatte er, nachdem er sich 1990 und in den Folgejahren in einem Bürgerkomitee zur Aufdeckung der Strukturen und der Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und dann bei Bündnis 90/Die Grünen engagiert hatte, doch sehr schnell wieder hauptamtlich zur Wissenschaft zurückgefunden. Hilfreich war dabei, dass er noch vergleichsweise jung war, seine Dissertation zu einem unverdächtigen Thema („Die deutsche Südafrikapolitik 1890–1898 im Spannungsfeld von deutsch-britischen Beziehungen, Wirtschaftsinteressen und Expansionsforderungen in der deutschen Öffentlichkeit“, 1987) und bei einem auch nach der Wende angesehenen Historiker (Konrad Canis) geschrieben hatte. Sein Wechsel zur unmittelbaren Nachkriegsgeschichte hatte schon vor der Wende am Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR unter Rolf Badstübner stattgefunden, und auch die ersten Recherchen in Moskauer Archiven. So blieb er dabei. Es gab und gibt nicht sehr viele Wissenschaftler, die DDR-(Vor)Geschichte mit Archivarbeit in Russland verbinden. Das hatte und hat mit der Abwicklung historischer Forschungsinstitutionen der DDR und mit der Tradition der Osteuropageschichte der Bundesrepublik zu tun.

Das Thema „Reparationen“ führte Laufer in das Außenpolitische Archiv der Russischen Föderation. Dort traf er auf Georgij Pavlovič Kynin, einen Weltkriegssoldaten und Nachkriegsdiplomaten, der nach Stationen in Österreich und Deutschland als Gesandter in der Historisch-Diplomatischen Verwaltung des Moskauer Außenministeriums arbeitete. Dieses Zusammentreffen war ein Glücksfall für die Wissenschaft, denn der erfahrene Diplomat, der in den sechziger Jahren eine Aufstellung zu den Dokumenten zur Deutschlandfrage des Archivs angefertigt hatte, traf auf einen überaus arbeitswilligen Historiker, der diese Arbeit zu schätzen und zu nutzen wusste und daran anknüpfte. Dieses produktive Gespann brachte die in russischer und deutscher Sprache vorliegende vierbändige Edition „Die UdSSR und die deutsche Frage 1941-1948/1949“ zustande. Dabei stieß dieses wichtige Grundlagenwerk keineswegs auf ungeteilte Zustimmung. Es wurde eine Reihe von Einwänden erhoben: Die wichtigsten Dokumente seien die – der Forschung unzugänglichen –  chiffrierten Telegramme oder lägen im – ebenso weitestgehend unzugänglichen  – Präsidentenarchiv, oder ganz generell: man dürfe ohne Zugang zu den Findbüchern – der Forschern im MID-Archiv ebenfalls nicht gewährt wird – gar keine Edition machen. Zu sagen, dass Laufer das nicht angefochten habe, wäre gelogen. Aber er ließ sich nicht beirren. Er verbrauchte im Laufe der Jahre eine Reihe von Mitarbeitern, er vergraulte eine Reihe von Betreuern, er war berüchtigt für sein Augenrollen, aber er verfolgte seinen Kurs unbeirrt. Und schließlich hat er in dem ZZF-Direktor Martin Sabrow jemanden gefunden, der den Wert seiner Arbeit erkannte und die Hand über ihn hielt; von der Unterstützung durch seine Frau Sylvia Klötzer ganz zu schweigen.

Vielleicht hielt sich Jochen Laufer auch, der soviel Wechsel und Unwägbarkeiten, wie die Jahre ihm boten, gar nicht liebte, an den Quellen fest. Auf jeden Fall erkannte er, dass das historische Thema der Nachkriegsweichenstellung immer noch von den neuen Weichenstellungen der Wendejahre so dominiert wurde, dass man Quellen brauchte, um zu verstehen. Seine Sozialisation in der DDR, die Berührung mit der Sowjetunion und die Wahrnehmung der deutschen Schuld am und im Krieg waren Grundierungen, die auf seine Forschungen einwirkten. Dies unterschied ihn von im Westen sozialisierten Historikern und dies führte sicherlich auch zu Nichtverstehen (im besseren Fall) oder Nichtbeachtung (das war bitterer). Die Monographie unter dem Titel „Pax Sovietica“, die Auslöser der Archivrecherchen 1989 waren, erschien 2009. Da war, wie er in einer Publikation zur SMAD-Geschichtsschreibung anmerkte, die Karawane schon weitergezogen. Laufer hat sich auch davon nicht hemmen lassen, schon gar nicht von dem Fortschreiten der Multiplen Sklerose, und hat weiter daran gearbeitet, zurück zu den Quellen zu gehen. Nach dem Tod Kynins im Jahr 2012 sollte eine neue Editionsreihe entstehen: „Die UdSSR und die beiden deutschen Staaten 1949 bis 1955. Quellen aus deutschen und russischen Archiven“. Die Arbeit wurde schwieriger, das hat wieder mit der Politik zu tun, aber auch mit Personenkonstellationen. Man musste erkennen: Kynin war nicht einfach ersetzbar.

Seine langjährige Anbindung an die deutsch-russische Historikerkommission war essentiell für ihn, aber auch für die Kommission, zu deren zentralen Projekten die Edition zählte. Und wer sonst von deutscher Seite hat sich so stark für die Arbeit in dem Archiv des russischen Außenministeriums eingesetzt wie er? Er hat – dank seiner Direktheit – die Probleme ungeschminkt benannt; der langjährige Co-Vorsitzende Horst Möller verstand es, seine Forderungen in eine diplomatische Sprache zu übersetzen. Auch unter dem neuen Co-Vorsitzenden Andreas Wirsching war ihm die Unterstützung der Kommission gewiss. Die Frage, wer seine Arbeit nun weiterführen wird, drängt sich auf. Es fällt schwer, sich jemanden vorzustellen, der sie mit dem Fleiß, der Ausdauer und der Unbeirrbarkeit weitertreibt, die Jochen Laufer ausgezeichnet haben.

Carola Tischler

Workshop, 26. Februar 2016

Am 26. Februar 2016 führte die Kommission einen Workshop durch, der auf Einladung der Leiterin des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes, Freifrau von Boeselager, in den Räumen des Ministeriums stattfand. An dem von der deutschen Seite initiierten Treffen  nahm auch eine Reihe russischer Kommissionsmitglieder teil, darunter der russische Co-Vorsitzende Aleksandr Čubarjan‘ und der Leiter der historisch-dokumentarischen Abteilung des Russischen Außenministeriums, Aleksandr Kuznecov. Eine Sektion des Workshops war der Erörterung des wissenschaftlichen Ertrags des ersten Bandes der Edition „Deutschland und die Sowjetunion 1933-1941“ gewidmet. Dazu waren auch externe Experten eingeladen. Im Weiteren wurden die Arbeitsperspektiven und organisatorische Fragen der Kommission besprochen.

Aleksandr Boroznjak im Alter von 82 Jahren verstorben

Aleksandr Ivanovič Boroznjak (25. Januar 1933 – 21. Dezember 2015)

Am 21. Dezember 2015 ist Aleksandr Boroznjak, Mitglied der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen und der Redaktion ihrer „Mitteilungen“, nach schwerer Krankheit verstorben. Er wurde am 25. Januar 1933 in Kiew geboren. Fünf Tage später kamen  Adolf Hitler und die NSDAP in Deutschland an die Macht,  achteinhalb Jahre danach überfielen deutsche Truppen die Sowjetunion. Boroznjaks Vater fiel schon im August 1941 bei den Kämpfen um Kiew. Die Familie wurde in den Osten Sibiriens, nach Blagoveščensk an der Grenze zu China evakuiert. Dort wuchs Aleksandr Boroznjak auf. Als Absolvent des Blagoveščensker Pädagogischen Instituts (1954) arbeitete er zunächst als Geschichtslehrer in dem Dorf Innokent’eva am Amur. Nach dieser ersten Berufserfahrung und dem Armeedienst gelang ihm 1959 der Sprung als Doktorand nach Moskau; in den Rahmen der Aspirantur fiel auch ein ausgedehnter Deutschlandaufenthalt. 1961/62 betrieb Boroznjak seine Forschungen an der Humboldt-Universität unter Anleitung des kommunistischen Politikers, Historikers und Buchenwald-Überlebenden Walter Bartel. Damals wurden wohl auch bereits die Grundlagen für sein lebenslanges freundschaftliches Verhältnis zu Deutschland gelegt, das angesichts seiner eigenen Familiengeschichte verwundern mag.
Boroznjak, der 1963 mit einer Arbeit über die Politik der KPD in den westlichen Besatzungszonen promovierte, wurde schon früh zu einem genauen Beobachter des Umgangs mit der Geschichte von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg in der Bundesrepublik. Dabei hatte er nicht nur die Fachdebatten der Historiker im Blick, sondern stets den gesellschaftlichen Diskurs in seiner ganzen Breite. Unermüdlich war er auf der Suche nach entsprechenden Materialien; wer etwa die Fußnoten seines 2006 auf Deutsch erschienenen Buches „Erinnerung für morgen“ durchsieht, erhält einen Eindruck von der Fülle und Vielfalt historiographischer, literarischer und publizistischer Quellen, auf die er sich bei seiner Forschung stützte. Sein immenser Lesehunger ging einher mit der steten Bereitschaft zur Begegnung und Diskussion, die für ihn ein Lebenselement der Auseinandersetzung mit der Geschichte war. Dass in der über drei Jahrzehnte lang existierenden gemeinsamen Historikerkommission der UdSSR und der DDR dafür wenig Raum war, und insbesondere nie ein wirklicher Dialog über Probleme der NS-Vergangenheit zustande kam, stellt er in „Erinnerung für morgen“ mit unverhohlener Enttäuschung fest.
Die Rahmenbedingungen änderten sich mit dem Untergang der kommunistischen Diktaturen. Wie förderlich diese historische Wende Boroznjaks Schaffen war, zeigt ein Blick auf das Werkverzeichnis in der zu seinem 80. Geburtstag 2013 erschienenen Festschrift: Von 27 Seiten entfallen 19 auf die Zeit seit der Perestrojka, als auch die meisten größeren Arbeiten entstanden; seine letzten Werke sind hier noch gar nicht erfasst. „Duša objazana trudit‘sja... – Die Seele hat die Pflicht, sich abzumühen…“: Es hätte kein treffenderer Titel für die Festschrift gefunden werden können, als diese Zeile aus einem Gedicht von Nikolaj Zabolockij.
Boroznjak war eine treibende Kraft in dem seit Ende der 1980er Jahre möglich gewordenen und so bedeutsamen offenen russisch-deutschen Dialog über die schwierige gemeinsame Geschichte: als Mitglied des Zentrums für deutsche Studien am Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften, als Mitorganisator der Kopelev-Vorlesungen an der Pädagogischen Universität Lipeck, an der er seit 1963 lehrte (mit einer Unterbrechung von 1990-1993, als er in Ekaterinburg tätig war, wo er sich 1991 habilitierte), als Mitglied der 1997 ins Leben gerufenen Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen und nicht zuletzt als Redaktionsmitglied von deren zweisprachig erscheinenden „Mitteilungen/Сообщения“.
Im Zentrum von Boroznjaks vielfältigen Forschungen stand die bundesdeutsche „Vergangenheitsbewältigung“, an der ihn der „Historikerstreit“ ebenso interessierte wie Schülerarbeiten über die Schicksale von sowjetischen Kriegsgefangenen und Ostarbeitern. Das „andere Deutschland“, wie es etwa von Erich Maria Remarque oder der Weißen Rose verkörpert wurde, und die Bemühungen Nachkriegsdeutschlands, ein anderes zu werden, bildeten den Fokus seines Interesses. Zugleich plädierte er dafür, die deutsche Erfahrung der „Vergangenheitsbewältigung“ für Russland nutzbar zu machen, ohne dabei schematischen Übertragungen das Wort zu reden. „Ist die deutsche Erfahrung für Russland lehrreich? Ja, weil der Übergang unserer Länder von totalitären Regimen zu demokratischen Ordnungen unvollendete, in der historischen Zeit und im historischen Raum zerrissene Akte eines einheitlichen planetarischen Dramas sind“, schrieb er in seinem letzten Buch „Žestokaja pamjat‘ – Grausame Erinnerung“ (2014). Als Titelbild hat er eine Aufnahme des Mahnmals in der KZ-Gedenkstätte Dachau ausgewählt, gewidmet hat er das Werk dem Andenken seines Vaters.
Die deutsch-russische Historikerkommission hat eines ihrer aktivsten Mitglieder verloren, die Redaktion der „Mitteilungen“ darüber hinaus einen guten Freund. 
 jz
 

Jakov Drabkin verstorben. Der Nestor der russischen Deutschlandforschung wurde 97 Jahre alt

Am 10. Oktober 2015 verstarb in Moskau der russische Deutschlandhistoriker Jakov Drabkin. Drabkin war Gründungsmitglied der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, die im Jahre 1997 gegründet wurde. Aber die Beziehung des 1918 in Kiew geborenen Historikers zu Deutschland reichte viel weiter zurück. Drabkin war Freiwilliger im Kampf gegen die Invasion des nationalsozialistischen Deutschland, gemeinsam mit Freund Lev Kopelev in der Frontpropaganda tätig und nach 1945 Kulturoffizier in der Sowjetischen Militäradministration. Als Historiker bekannt wurde er nicht zuletzt durch seine auch auf Deutsch erschienene Geschichte der deutschen Revolution von 1918/19. Er bekleidete wichtige Ämter und war in  vielfältiger Weise im deutsch-russischen Dialog über die dramatische gemeinsame Geschichte engagiert. Unter anderem griff er das „Wuppertaler Projekt“ seines ausgebürgerten und in Deutschland heimisch gewordenen Freundes Lev Kopelev auf und sorgte dafür, dass der Band über die wechselseitigen Perzeptionen in den Revolutionsjahren zwischen 1917 und 1924 in russischer Sprache erschienen. Im Rahmen der deutsch-russischen Historikerkommission wirkte Drabkin zuletzt vor allem als einer der Herausgeber der umfangreichen, 2014 erschienenen Edition „Deutschland, Russland, Komintern“ zu deren Einleitung er den 80-seitigen Beitrag „Die Idee der Weltrevolution und ihre Transformation in der Kominterngeschichte“ beisteuerte.

19. Plenarsitzung und Kolloquium der Kommission

Am 9. Juli fand in der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau die 19. Plenarsitzung der Deutsch-Russischen Geschichtskommission statt. Anschliessend wurde vom Direktor des Dritten Europäischen Departments des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation, Dmitrij Ljubinskij, und vom Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, Rüdiger von Fritsch, das wissenschaftliche Kolloquium mit dem Thema "Imperien, Nationen, Regionen: Imperiale Konzeptionen in Russland und Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts" eröffnet (aktualisiertes Programm). Die Ergebnisse der diesjährigen Tagung werden in den "Mitteilungen" publiziert.

Konstituierende Sitzung des neuberufenen russischen Teils der deutsch-russischen Historikerkommission

Am 21. Mai 2015 fand im Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau die konstituierende Sitzung des neu berufenen russischen Teils der deutsch-russischen Historikerkommission statt. Neu berufen wurden:


Dr. Sergej Mironenko, Direktor des Staatsarchivs der Russischen Föderation
Dr. Nikolaj Pavlov, MGIMO-Universität des Außenministeriums der Russischen Föderation
Dr. Jurij Petrov, Direktor des Instituts für Russische Geschichte der RAdW
Dr. Aleksej Sindeev, Europainstitut der RAdW
Dr. Natalja Timofeeva, Institut für hohe Technologien, Voronež
Prof. Dr. Alexander Vatlin, Historische Fakultät an der Moskauer Lomonossov-Universität

Im Anschluss an die Sitzung fand eine Präsentation des russischsprachigen dritten, dem 20. Jahrhundert gewidmeten Bandes des deutsch-russischen Geschichtsbuches "Deutschland - Russland: Stationen gemeinsamer Geschichte - Orte der Erinnerung" statt, dessen deutsche Ausgabe vor zwei Monaten in Berlin präsentiert wurde. Das Buch ist das direkte praktische Resultat der langjährigen wissenschaftlichen Kooperation zwischen deutschen und russischen Historikern. An seiner Präsentation nahmen die Herausgeber des Werkes (Helmut Altrichter, Horst Möller, Alexander Tschubarjan und Wiktor Ischtschenko), der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation Rüdiger von Fritsch, Vertreter des DHI in Moskau, des russischen Außenministeriums, des Ministeriums für Wissenschaft und Bildung der Russischen Föderation sowie russische Historiker und Mitglieder des „Verbands der Lehrer für Geschichte und Geisteswissenschaften“ teil.  
In den nächsten Monaten wird die digitale Version des Buches, ergänzt mit dem Audio- und Videomaterial, vorbereitet.

Bestellung der russischsprachigen Ausgabe.


Russisches Medienecho:
www.germania.diplo.de/Vertretung/russland/ru/02-mosk/6-nachrichten/geschichtsbuch.html
tvkultura.ru/article/show/article_id/134163/
gaugn.ru/ru-ru/news/kniga-rossiya-germaniya-vehi-sovmestnoy-istorii
www.poisknews.ru/theme/science/14943/
 

Neuberufung der Kommission - IfZ-Direktor Prof. Dr. Andreas Wirsching zum Deutschen-Co-Vorsitzenden gewählt

Am 10. März 2015 wurde in Berlin die konstituierende Sitzung des neuberufenen deutschen Teils der deutsch-russischen Historikerkommission durchgeführt. Aufgrund des Ausscheidens einer ganzen Reihe von Mitgliedern, deren Mandate nicht mehr verlängerbar waren, hat sich die Zusammensetzung der Kommission deutlich verändert. Neu berufen wurden:

•   Prof. Dr. Jörg Baberowski, Humboldt-Universität Berlin
•   Dr. Jörg Morré, Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst
•   Prof. Dr. Tanja Penter, Uni Heidelberg
•   Prof. Dr. Beate Fieseler, Uni Düsseldorf
•   Prof. em. Dr. Peter Brandt, Fernuni Hagen
•   Prof. Dr. Sönke Neitzel, London School of Economics
Zum deutschen Co- Vorsitzenden wurde  Prof. Dr. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, gewählt. Er tritt mit diesem Amt die Nachfolge von Prof. Dr. Horst Möller an, der das Gremium seit seiner Gründung im Jahr 1997 leitete. Qua Amt wurde Prof. Dr. Elke Freifrau von Boeselager, Leiterin des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes, neu berufen. Die Neuberufung des russischen Teils der Komission findet am 21. Mai in Moskau statt. Zur aktuellen Zusammensetzung der Kommission

 

 

Im Anschluss an die Neukonstituierung der Kommission fand im Simon-Bolivar-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin eine Präsentation des dritten, dem 20. Jahrhundert gewidmeten Bandes des  deutsch-russischen Geschichtsbuches "Deutschland - Russland: Stationen gemeinsamer Geschichte - Orte der Erinnerung" statt, an der auch der Botschafter der Russischen Föderation, Wladimir Grinin, und der Amtschef der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ministerialdirektor Günter Winands mitwirkten. Das Buch, das in Deutschland und Russland herausgegeben wird, ist das Resultat der wissenschaftlichen Kooperation zwischen deutschen und russischen Historikern. Es beleuchtet die zentralen Themen von den Revolutionen in Russland und Deutschland 1917/1918 bis zum Fall der Berliner Mauer und wirft so in knappen Darstellungen, ergänzt durch Dokumente und Bildquellen, Schlaglichter auf die Entwicklung deutsch-russischer Beziehungen. Da in der deutschen und russischen Geschichtsschreibung zu einzelnen Ereignissen auch unterschiedliche, bisher unvereinbare Deutungen vorliegen, zeigt die Darstellung solcher Themen wie Hitler-Stalin-Pakt oder über die Berlin-Krise 1948/1949 in getrennten Beiträgen deutscher und russischer Autoren. Weit überwiegend sind die Aufsätze jedoch gemeinsam von je einem deutschen und einem russischen Historiker verfasst.Die Herausgeber des Werkes Helmut Altrichter, Horst Möller, Alexander Tschubarjan und Wiktor Ischtschenko betonten im Podiumsgespräch die hohe Bedeutung der im Werk so abgebildeten Meinungspluralität und den kostruktiven Charakter der Zusammenarbeit. Denn trotz unterschiedlicher Perspektiven ist es den Wissenschaftlern aus Russland und Deutschland gelungen, erstmalig gemeinsam ein ungewöhnlich aktuelles Gemeinschaftswerk zu schreiben, das nicht nur die Wechselwirkungen der deutsch-russischen Geschichte dokumentiert, sondern auch unmissverständlich demonstriert, dass Russland Teil Europas ist. Ein solch fruchtbarer Dialog wurde von fast allen Rednern angesichts derzeitiger politischer Spannungen im deutsch-russischen Verhältnis als besonders notwendig und beispielhaft gewürdigt.

Sowohl in Deutschland als auch in Russland hat die Präsentationsveranstaltung ein beträchtliches Medienecho gefunden:

N-TV

Russisches Fernsehen, Kanal 5, St. Petersburg

Rossijskaja Gazeta

Ogonjok

Buchpräsentation am 10. März in Berlin

"Deutschland - Russland: Stationen gemeinsamer Geschichte - Orte der Erinnerung"

Die beiden Vorsitzenden der deutsch-russischen Historikerkommission Aleksandr Čubar'jan und Horst Möller stellen das Buch zusammen mit Helmut Altrichter (Kommissionsmitglied) und Viktor Iščenko (Russisches Sekretariat der Gemeinsamen Kommission in der Russischen Akademie der Wissenschaften) am Dienstag, 10. März 2015 um 19.30 Uhr im Simon-Bolivar-Saal in der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin vor. Grußworte sprechen Günter Winands (Ministerialdirektor bei der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien) und Michail Schwydkoj (Sonderbeauftragter des Präsidenten der Russischen Föderation für internationale kulturelle Zusammenarbeit), Barbara Schneider-Kempf (Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin) und Andreas Wirsching (Direktor des Instituts für Zeitgeschichte).

Dreibändige Edition „Deutschland, Russland, Komintern“

Hermann Weber, Bernhard H. Bayerlein, Jakov Drabkin, Aleksandr Galkin (Hrsg.)
Deutschland, Russland, Komintern:

Band I. Überblicke, Analysen, Diskussionen: Neue Perspektiven auf die Geschichte der KPD und die deutsch-russischen Beziehungen (1918–1943). Open access.

Band II. Deutschland, Russland, Komintern – Dokumente (1918–1943). Nach der Archivrevolution: Neuerschlossene Quellen zur Geschichte der KPD und den deutsch-russischen Beziehungen. Open access.

Archive des Kommunismus - Pfade des XX. Jahrhunderts;
Berlin, Boston, De Gruyter, 2014
ISBN: 978-3-11-030134-2 (print); 978-3-11-030098-7 (online)

 

Das dreibändige Werk, die von Hermann Weber, Bernhard H. Bayerlein und Jakov Drabkin herausgegeben wird, umfasst insgesamt 2317 Seiten und markiert einen positiven Abschluss des Projekts "Die Komintern und ihre Bedeutung für die deutsch-sowjetrussischen Beziehungen". Es dokumentiert und analysiert erstmals auf Grundlage überwiegend neuer Dokumente den Komplex der Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion bzw. der KPD und der Komintern für den gesamten Zeitraum von 1918 bis 1943. Die im De Gruyter-Verlag erscheinenden Bände enthalten 524, zu einem großen Teil aus dem Russischen, Englischen und Französischen übersetzten Dokumente mit über 5000 Anmerkungen, Zusammenfassungen von ca. 1000 neuerschlossenen Beschlussprotokollen des sowjetischen Politbüros, ein vierzigseitiges Namens- und Ortsregister sowie ein siebzigseitiges Gesamtliteraturverzeichnis.

Die Bände erscheinen in der Reihe „Archive des Kommunismus–Pfade des XX. Jahrhunderts“, die sich als bisher einzige europäische Buchreihe zum Ziel gesetzt hat, die Erträge der seit der Endphase des 20. Jahrhunderts andauernde „Archivrevolution" kritisch zu dokumentieren und zu beleuchten.
Es ist das erste Mal, dass ein solches Werk als open-access-e-Book frei im Internet zugänglich ist, um die neuerschlossenen Dokumente einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und neue Diskussionen zu fördern.

 

Internationales Kolloquium „Der Erste Weltkrieg. Ursachen und Folgen“ Berlin 9./10. Oktober 2014

Während der 17. Sitzung der Deutsch-Russischen-Geschichtskommission am 9./10. Oktober in Berlin fand der zweite Teil des Internationalen Kolloquiums "Der Erste Weltkrieg: Deutschland und Russland im europäischen Kontext" statt. Im Fokus diesjähriger Tagung standen Ursachen und Folgen des Krieges. Ergebnisse beider Kolloqien werden in den "Mitteilungen" publiziert.

Vorstellung des 1. Bandes des deutsch-russischen Editionsprojektes: Deutschland und die Sowjetunion 1933-1941

Am 6. Februar 2014 präsentierte das Institut für Zeitgeschichte München den neu erschienenen ersten Band der Quellenedition "Deutschland und die Sowjetunion 1933-1941" mit einer Podiumsdiskussion. Unter Moderation von Jürgen Zarusky diskutierten die beiden Herausgeber des Bandes - Sergej Slutsch und Carola Tischler und die Projektbetreuerin Bianka Pietrow-Ennker.

 

 

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"Die Tragödie Europas" - Band 5 der "Mitteilungen" erschienen

Horst Möller, Aleksandr O. Čubar'jan (Hrsg.)
Band 5: Die Tragödie Europas. Von der Krise des Jahres 1939 bis zum Angriff auf die UdSSR

ISBN 978-3-486-73608-3

Inhalt

Briefe aus Stalingrad

Pünktlich zum 70. Jahrestag des Endes der Schlacht von Stalingrad ist als Ergebnis des von der Kommission geförderten Projekts von Prof. Dr. Nina Vaškau der Band "Chot' raz napišu tebe pravdu" Pis'ma soldat vermachta iz stalingradskogo okruženija ["Wenigstens einmal schreibe ich Dir die Wahrheit". Briefe von Wehrmachtssoldaten aus dem Stalingrader Kessel] erschienen, der zahlreiche in Stalingrad verfasste Briefe deutscher Soldaten in russischer Übersetzung bringt, welche aus deutschen und russischen Sammlungen ausgewählt wurden und in einer ausführlichen Einleitung als Erinnerungszeugnisse analysiert werden. Für den russischen Leser wird so die Kriegserfahrung deutscher Soldaten in einer historisch höchst bedeutsamen Schlacht zugänglich gemacht.

 

Nina Vaškau: "Chot' raz napišu tebe pravdu". Pis'ma soldat vermachta iz stalingradskogo okruženija. Moskau 2013.