Die interaktive Landkarte soll der Vermittlung von Kenntnissen zur deutsch-sowjetischen Beziehungsgeschichte von 1917 bis 1991 dienen und für die Interpretationsspielräume in der Erinnerungskultur sensibilisieren. Der Fokus liegt auf der Erinnerung an Krieg und Diktatur sowie kulturgeschichtlichen Themen.
Auf der interaktiven Landkarte sind fast 70 Erinnerungsorte aus der deutsch-sowjetischen Geschichte zwischen 1917 und 1991 verzeichnet. Diese können sowohl über die Landkarte als auch über ein Menü angesteuert werden. Kurze lexikalische Einträge bieten eine historische Einführung in die Themen, es folgen Hinweise auf einschlägige Forschungsliteratur, Quellen, relevante Links und Informationen zu Memorialen, Gedenkstätten und ähnlichen Einrichtungen vor Ort. Somit wird ein konziser Einblick auf die mitunter unterschiedlichen Sichtweisen auf die Ereignisse in Deutschland, Russland und teilweise in anderen europäischen Ländern ermöglicht.
Konzeption: Jürgen Zarusky†, Vitalij Fastovskij, Fabian Rosenstiel
Projektleitung: Jürgen Zarusky (2012–2019), Yuliya von Saal (2019–2020), Lena Radauer (2021–2024)
Projektbearbeitung: Vitalij Fastovskij
Autoren: Jürgen Zarusky; Vitalij Fastovskij; Carola Tischler; Thomas Schlemmer; Sergej Slutsch; Roman Töppel
Die Landkarte wird 2024 auf der Webseite der Gemeinsamen Kommission veröffentlicht.
Anne Frank, die Bahnwaggons, in denen Juden deportiert wurden, oder Auschwitz: Es sind vor allem Erinnerungssymbole der Verfolgung undVernichtung in Westeuropa und im deutsch besetzten Polen, die bis heute die populäre Wahrnehmung des Holocaust prägen. Dagegen sind die hunderttausendfachen Morde an Jüdinnen und Juden auf den von Deutschland und seinen Verbündeten besetzten Gebieten der Sowjetunion außerhalb der Forschung weit weniger bekannt. Auch im allgemeinen Geschichtsbewusstsein Deutschlands und Russlands steht dieser Aspekt des Holocausts im Erinnerungsschatten anderer Ereignisse.
Ziel des Projekts ist die Zusammenstellung eines zweisprachigen Online-Dossiers zum Holocaust auf den von Deutschland besetzten Gebieten der Sowjetunion und dessen Memorialisierung, wobei auf Russland fokussiert wird. Durch die Reichweite des Onlineportals dekoder.org und den niedrigschwelligen Ansatz des Dossiers soll ein breites deutsch- und russischsprachiges Publikum die Möglichkeit bekommen, sich mit dem Thema vertraut zu machen.
Auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes werden, im Sinne eines Wissenstransfers, deutsche und russische Historiker*innen populärwissenschaftliche Hintergrundtexte zu unterschiedlichen Aspekten des Themas verfassen, die auch in der jeweils anderen Sprache veröffentlicht werden. Zusätzlich erscheinen eine Bilderstrecke und Artikelübersetzungen aus russischen und deutschen Medien. So ermöglicht das Dossier einen Einblick in die öffentlichen Debatten des jeweils anderen Landes.
Das zweisprachige Dossier entsteht in Kooperation mit dem von Prof. Dr. Ilja Altman geleiteten Zentrum für die Geschichte des Holocaust und der Völkermorde an der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität in Moskau.
Projektbearbeitung: Jakob Reuster, Mandy Ganske-Zapf
Dieter Pohl: Der Holocaust in der Sowjetunion und den von ihr annektierten Gebieten
Ilja Altman: Erinnerung an den Holocaust im heutigen Russland
Lew Simkin: Warum am 22. Juni 1941 auch der Holocaust begann (Quelle: gazeta.ru)
Franziska Davies: Die deutsche Erinnerung an den Holocaust in der Sowjetunion und im Baltikum
Aliaksandr Dalhouski, Christoph Rass: Maly Trostenez
Debattenschau № 84: Holocaust-Gedenken an russischen Schulen
Das "Babyn Jar Russlands": Christina Winkler im Interview mit дekóder
Ziel des Projekts war es, die bestehende Forschungslücke zur Ermordung von Psychiatriepatienten auf dem Gebiet der RSFSR anhand von Archivrecherchen zu schließen. Neben der Erfassung unbekannter Tatorte sollten Zusammenhänge zwischen den Patientenmorden und der Vernichtung der sowjetischen Juden aufgezeigt werden.
Dabei ging es nicht nur um personelle Kontinuitäten seitens der Täter, sondern auch um die Frage, wie das Auftauchen jüdischer Opfer in Patientenlisten zu bewerten ist, ob also auf diese Weise Holocaustopfer als Opfer der Patientenmorde ausgegeben wurden oder ob dies tragische Zufälle waren.
Aufgrund einer Kooperation des russischen Projektpartners mit dem Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) widmete sich das Projekt auch der Fragestellung, wie sowjetische Diplomaten auf Informationen über die Patientenmorde reagierten.
Projektpartner von deutscher Seite: Historisches Institut der Universität Potsdam
Prof. Dr. Sönke Neitzel
Projektpartner von russischer Seite: Zentrum für Holocaust- und Genozidforschung am Historisch-Archivalischen Institut der Moskauer Universität für Geisteswissenschaften
Prof. Dr. Ilya Altman
Projektleitung: Prof. Dr. Sönke Neitzel, Prof. Dr. Ilya Altman
Projektinitiierung, wissenschaftliche Durchführung, Fördermitteleinwerbung: Dr. Christina Winkler
Das Projekt wird von Frau Dr. Christina Winkler am Fritz Bauer Institut fortgesetzt.
Christina Winkler: Nach deutschem Gesetz gelten Geisteskranke als überflüssiger Ballast für die Gesellschaft« Die Vernichtung psychisch Kranker und Behinderter in den besetzten Gebieten Sowjetrusslands. In: Jörg Osterloh, Jan Erik Schulte, Sybille Steinbacher (Hrsg.): "Euthanasie"-Verbrechen im besetzten Europa. Zur Dimension des Nationalsozialistischen Massenmordes (Reihe: Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust; Bd. 6). Göttingen 2022
In Fortsetzung der Edition „Die UdSSR und die deutsche Frage 1941–1949“ bearbeitete ein deutsch-russisches Team das Folgeprojekt „Die UdSSR und die beiden deutschen Staaten 1949 bis 1953. Quellen aus deutschen und russischen Archiven“. Die Edition war auf deutscher Seite am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und auf russischer Seite am Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt. Damit wurde die Periode von der Gründung der beiden deutschen Staaten bis zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BRD und der UdSSR durch ein reichhaltiges Quellenmaterial erschlossen. Ziel war es, in möglichst großem Umfang bisher unbekannte und zum Teil noch der Klassifizierung unterliegende Dokumente einzuarbeiten.
Für die Förderung des Projektes konnte auf deutscher Seite die Fritz Thyssen Stiftung gewonnen werden. Umgesetzt wurde das Projekt auf russischer Seite von Prof. Dr. Aleksej Filitov und Dr. Viktor Iščenko, auf deutscher Seite von Ole Christian Kröning, der diese Aufgabe nach dem Tod des langjährigen deutschen Herausgebers der Edition „Die UdSSR und die deutsche Frage 1941–1949“ Dr. Jochen Laufer (3.9.1956–16.3.2016) übernommen hatte.
Konzeption: Dr. Jochen Laufer†; Prof. Dr. Aleksej Sindeev
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Sabrow, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Projektbearbeitung: Dr. Jochen Laufer (bis 2016), Ole Christian Kröning (ab 2017), Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Publikation:
Jochen Laufer, Martin Sabrow (Hrsg.): Die UdSSR und die beiden deutschen Staaten 1949-1953: Dokumente aus deutschen und russischen Archiven. Duncker & Humblot, Berlin 2023
Ziel des Projekts war ein von russischen und deutschen Historikern gemeinsam erarbeitetes dreibändiges Geschichtsbuch, das sich primär an Lehrer, Oberstufenschüler, Studenten und Multiplikatoren der politischen Bildung wenden sollte. In knapper Darstellung der Schlüsselereignisse der deutschen und der russischen Geschichte aus dem 18., 19. und dem 20. Jahrhundert, ergänzt durch Quellen und Veranschaulichungsmaterial, sowie, wo erforderlich, unter Verdeutlichung von Auffassungsunterschieden und kontroversen Urteilen, präsentiert das Buch zentrale Ereignisse und Stationen der Geschichte beider Länder sowie gegenseitige Einwirkungen.
Der Abschlussband über das 19. Jahrhundert (deutsche Ausgabe) ist im Juni 2020 erschienen.
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Möller; Akademiemitglied Prof. Dr. Aleksandr Čubar’jan
Helmut Altrichter, Nikolaus Katzer, Wassili Dudarew, Anna Matwejewa (Hrsg.): Deutschland - Russland. Stationen gemeinsamer Geschichte. Orte der Erinnerung. Bd. 2. Das 19. Jahrhundert
Berlin/Boston 2020. Bestellen
Rossija – Germanija. Vechi sovmestnoj istorii v kollektivnoj pamjati: XIX v.
V. S. Dudarev, A. G. Мatveeva, Ch. Al’trichter, N. Katcer (Hrsg.). Т. 2. XIX v.
Moskva 2019. Bestellen
Rossija – Germanija. Vechi sovmestnoj istorii v kollektivnoj pamjati: XVIII v.
Ch. Al’trichter, V. V. Iščenko, Ch. Mëller, A.O. Čubar’jan (Hrsg.). Т. 1. XVIII v.
Moskva 2018. Bestellen
Horst Möller, Claus Scharf, Wassili Dudarew, Maja Lawrinowitsch (Hrsg.): Deutschland - Russland. Stationen gemeinsamer Geschichte. Orte der Erinnerung. Bd. 1. Das 18. Jahrhundert
Berlin/Boston 2018. Bestellen
Rossija - Germanija. Vechi sovmestnoj istorii v kollektivnoj pamjati: XX v.
A.O. Čubar’jan, Ch. Mëller, V.V. Iščenko, Ch. Al’trichter (Hrsg.). Т. 3. XX v..
Moskva 2015. Bestellen
Helmut Altrichter, Aleksandr Čubar’jan, Viktor Iščenko, Horst Möller (Hrsg.): Deutschland - Russland. Stationen gemeinsamer Geschichte, Orte der Erinnerung. Bd. 3. Das 20. Jahrhundert
München 2014. Bestellen
Gegenstand des Projekts war die Erschließung, Verfilmung und Digitalisierung der SMAD-Bestände sowie die parallele Erarbeitung von Dokumenteneditionen und Monografien zur Geschichte der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (1945-1949). Die Erschließung der Dokumente erfolgte in Kooperation zwischen der Russischen Föderalen Archivagentur und dem deutschen Bundesarchiv.
Jan Foitzik (Hrsg.): Sowjetische Kommandanturen und deutsche Verwaltung in der SBZ und frühen DDR. Dokumente. München 2015.
Jan Foitzik (Hrsg.): Sowjetische Interessenpolitik in Deutschland 1944-1954. Dokumente. München 2012.
Jan Foitzik/Andrej V. Doronin/Maksim A. Per‘kov (Hrsg.): Sovetskaja Politika v otnošenii Germanii 1944-1954. Dokumenty. Moskva 2011.
Horst Möller / Alexander O. Tschubarjan (Hrsg.), Jan Foitzik (Bearb.): SMAD-Handbuch. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945-1949. München 2009.
J. Foitzik / T. V. Carevskaja-Djakina / A.V. Doronin (Hrsg.): Sovetskaja voennaja administracija v Germanii. 1945-1949. Spravočnik. Moskva 2009 (Nähere Informationen)
Möller, Horst (Hrsg.), Jan Foitzik (Bearb.): Die Politik der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Kultur, Wissenschaft und Bildung 1945-1949. Ziele, Methoden, Ergebnisse. München 2005.
Carevskaja-Djakina, T. V. (Hrsg.): Fondy Sovetskoj voennoj administracii v Germanii v Gosudarstvennom archive Rossijskoj Federacii.
Im Rahmen dieses Projekts entstand die vierbändige Dokumentation "Chruščevs Westpolitik 1955-1964". Dieser lagen die hierfür freigegebenen Akten aus dem Russischen Staatsarchiv für Zeitgeschichte (RGANI) zu Grunde, die der Forschung die Gewinnung neuer Erkenntnisse über die sowjetische Außenpolitik und die Rolle der UdSSR in entscheidenden Konflikten des Kalten Krieges – vor allem im Ringen um Deutschland – in dieser Phase ermöglichen. Der dritte Band, der die Periode von 1961/1962 behandelt, als die Berlin-Krise im Bau der Mauer 1961 und in zeitweilig akuter Nuklearkriegsgefahr kulminierte, erschien bereits 2011. Der zweite Band, der Chruščevs Stellungnahmen während der Berlin-Krise von 1958 bis 1960 enthält, liegt seit dem Frühjahr 2015 vor. Der erste Band, erschienen im November 2015, dokumentiert die Haltung des sowjetischen Staatsmannes gegenüber dem Westen nach der Übernahme der außenpolitischen Führung im Kreml im Zeitraum von Sommer 1955 bis Herbst 1958. Der vierte und letzte Band, der die außenpolitischen Aktivitäten Chruščevs nach der Kubakrise (Dezember 1962 bis Oktober 1964) beleuchtet, wurde im Oktober 2016 vorgelegt. Das Projekt umfasste auch Monografien der jeweiligen Bearbeiter.
Bearbeiter: Dr. Gerhard Wettig, Dr. Matthias Uhl und Dr. Faina Novik
Gerhard Wettig (Hrsg.): Chruschtschows Westpolitik 1955 bis 1964. Band 1: Außenpolitik vor Ausbruch der Berlin-Krise (Sommer 1955 bis Herbst 1958). Berlin/Boston 2016
ISBN: 978-3-11-043756-0
Rezension von Ragna Boden im Journal "sehepunkte", Ausg. 17 (2017), Nr. 9
Gerhard Wettig (Hrsg.): Chruschtschows Westpolitik 1955 bis 1964. Band 2: Anfangsjahre der Berlin-Krise (Herbst 1958 bis Herbst 1960). Berlin/München/Boston 2015
ISBN: 978-3-11-041238-3
Gerhard Wettig (Hrsg.): Chruschtschows Westpolitik 1955 bis 1964. Band 3: Kulmination der Berlin-Krise (Herbst 1960 bis Herbst 1962). München 2011
ISBN: 978-3-486-70415-0
Gerhard Wettig (Hrsg.): Chruschtschows Westpolitik 1955 bis 1964. Band 4: Außenpolitik nach der Kuba-Krise (Dezember 1962 bis Oktober 1964). Berlin/Boston 2016
ISBN: 978-3-11-046211-1
Faina I. Novik: V lovuške cholodnoj vojny. Sovetskaja politika v otnošenii Germanii, 1953–1958 gg. Moskva 2014
ISBN: 978-5-8055-0259-1 (Nähere Informationen)
Wettig, Gerhard: Sowjetische Deutschland-Politik 1953 bis 1958. Korrekturen an Stalins Erbe, Chruschtschows Aufstieg und der Weg zum Berlin-Ultimatum. München 2011
ISBN: 978-3-486-70520-1
Matthias Uhl: Krieg um Berlin? Die sowjetische Militär- und Sicherheitspolitik in der zweiten Berlin-Krise 1958 bis 1962. München 2008
ISBN: 978-3-486-58542-1
Gerhard Wettig: N.S. Chruščev i Berlinskij krizis 1958–1963 godov. Politika ugroz i vozvedenie Berlinskoj steny. Moskva 2007
ISBN: 978-5-8243-0883-9 (Bestellen)
Gerhard Wettig: Chruschtschows Berlin-Krise 1958 bis 1963. Drohpolitik und Mauerbau.
München 2006
ISBN: 978-3-486-57993-2
Das Projekt "Die Komintern und die Deutsch-Russischen Beziehungen" leistet einen wertvollen Beitrag, den deutschen Kommunismus und das deutsch-sowjetische Verhältnis systematisch und transnational für das Vierteljahrhundert von 1918 bis 1943 zu beleuchten. Es findet einen positiven Abschluss in der dreibändigen, insgesamt 2300 Seiten umfassenden Quellenedition, die von Hermann Weber, Bernhard H. Bayerlein und Jakov Drabkin herausgegeben wird und einen systematischen Einblick in den schillernden Beziehungsgeflecht von Sowjetunion, Komintern und KPD bietet.
Projektleitung: Prof. Dr. Hermann Weber, Prof. Dr. Jakov Drabkin
Mitarbeiter: Dr. Bernhard H. Bayerlein
Projekt-Homepage
Das dreibändige Werk, das von Hermann Weber, Bernhard H. Bayerlein und Jakov Drabkin herausgegeben wurde, umfasst insgesamt 2317 Seiten und markiert einen positiven Abschluss des Projekts „Die Komintern und ihre Bedeutung für die deutsch-sowjetrussischen Beziehungen". Es dokumentiert und analysiert erstmals auf Grundlage überwiegend neuer Dokumente den Komplex der Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion bzw. der KPD und der Komintern für den gesamten Zeitraum von 1918 bis 1943. Die im De Gruyter-Verlag erschienenen Bände enthalten 524, zu einem großen Teil aus dem Russischen, Englischen und Französischen übersetzten Dokumente mit über 5000 Anmerkungen, Zusammenfassungen von ca. 1000 neuerschlossenen Beschlussprotokollen des sowjetischen Politbüros, ein vierzigseitiges Namens- und Ortsregister sowie ein siebzigseitiges Gesamtliteraturverzeichnis.
Die Bände erschienen in der Reihe „Archive des Kommunismus–Pfade des XX. Jahrhunderts“, die sich als bisher einzige europäische Buchreihe zum Ziel gesetzt hat, die Erträge der seit der Endphase des 20. Jahrhunderts andauernde „Archivrevolution" kritisch zu dokumentieren und zu beleuchten.
Es ist das erste Mal, dass ein solches Werk als open-access-e-Book frei im Internet zugänglich ist, um die neuerschlossenen Dokumente einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und neue Diskussionen zu fördern.
Hermann Weber, Bernhard H. Bayerlein, Jakov Drabkin, Aleksandr Galkin (Hrsg.)
Deutschland, Russland, Komintern. I. Überblicke, Analysen, Diskussionen: Neue Perspektiven auf die Geschichte der KPD und die deutsch-russischen Beziehungen (1918–1943).
Archive des Kommunismus - Pfade des XX. Jahrhunderts, 5
Berlin/Boston 2014
ISBN: 978-3-11-030098-7 (print); 978-3-11-030134-2 (online)
Deutschland, Russland, Komintern. II. Dokumente (1918–1943). Nach der Archivrevolution: Neuerschlossene Quellen zur Geschichte der KPD und den deutsch-russischen Beziehungen.
Archive des Kommunismus - Pfade des XX. Jahrhunderts, 6
Berlin/Boston/München 2015
ISBN: 978-3-11-033976-5 (print); 978-3-11-033978-9 (online)
In der FAZ vom 21. Juli 2015 auf S. 12 wurde die Edition "Deutschland, Russland, Komintern" von Gerd Koenen besprochen.
Bernhard H. Bayerlein: „Der Verräter, Stalin, bist Du!" Vom Ende der linken Solidarität. Sowjetunion, Komintern und kommunistische Parteien im Zweiten Weltkrieg 1939-1941.
Berlin 2008.
Bernhard H. Bayerlein / Leonid Babicenko / Aleksandr Vatlin / Fridrich Firsov (Hrsg.): Deutscher Oktober 2003. Ein Revolutionsplan und sein Scheitern. Berlin 2003.
Hermann Weber / Bernhard H. Bayerlein (Hrsg.): Der Thälmann-Skandal. Geheime Korrespondenzen mit Stalin. Berlin 2003.
Das Projekt hatte den Aufbau einer kommentierten zweisprachigen Sammlung von digitalisierten Quellen (Schlüsseldokumenten) zur russischen und sowjetischen Geschichte zwischen 1917 und 1991 sowie zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert zum Ziel. Ein einführender Kommentar erläutert jeweils in deutscher und russischer Sprache, warum und wofür das ausgewählte Dokument ein "Schlüsseldokument" ist, berichtet über den Stand der Forschung und gibt Hinweise auf weiterführende Quellen und Literatur. Das gesamte Dokument wird im Wortlaut wiedergegeben, ergänzt durch eine Übertragung ins Deutsche bzw. ins Russische sowie eine Ablichtung des Originals. Die Einführungen stammen von deutschen und russischen sowie einer Reihe von Spezialisten aus anderen Ländern.
Die Zahl 100 weist darauf hin, daß es sich nur um eine begrenzte Auswahl an "Schlüsseldokumenten" handeln kann, die dritte Null in Klammern bekundet ihre prinzipielle Offenheit.
Die Federführung des Projekts liegt beim Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften (Moskau).
Projektleitung: Prof. Dr. Helmut Altrichter, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
Zugang: http://www.1000dokumente.de
Projektleiter: Dr. Klaus-Dieter Müller, Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Das Forschungsprojekt wurde im Jahr 2000 unter Federführung der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten begonnen und verfolgte vorrangig das Ziel, die Akten der sowjetischen bzw. deutschen Kriegsgefangenen und Internierten zu digitalisieren (Datenbanken der Dokumentationsstelle Dresden). Es folgte einer dreifachen Zielsetzung, nämlich der der Quellensicherung, der Erarbeitung wissenschaftlicher Beiträge zur Kriegsgefangenenforschung und vor allem auch einer humanitären Zielsetzung, indem es u.a. Grundlagen für Auskünfte an Angehörige über ihre seit Jahrzehnten vermissten Angehörigen schafft. Das Projekt bestand aus drei Teilen:
Projektende: 31.12.2014
Norbert Haase/Alexandr Haritonov/Klaus-Dieter Müller/Jens Nagel (Red.): Gedenkbuch sowjetischer Kriegsgefangener, in 2 Bänden, Dresden 2005.
V. I. Adamuschko / K.-D. Müller / A. N. Haritonov u.a. (Red.):
Lager sowjetischer Kriegsgefangener in Belarus 1941-1944. Ein Nachschlagewerk. Minsk 2004.
V. Selemenev / Ju. Zverev / K.-D. Müller / A. Haritonov (Hrsg.): Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene in den Jahren des Zweiten Weltkriegs (Stiftung Sächsische Gedenkstätten). Dresden/Minsk 2004 (in deutscher und russischer Sprache).
Norbert Haase / Alexander Haritonow / Klaus-Dieter Müller (Red.):Für die Lebenden - Der Toten gedenken. Vo imja živych - pomnit’ o pogibšich. Ein internationales Gemeinschaftsprojekt zur Erforschung des Schicksals sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener und Internierter.
(In deutscher und russischer Sprache). Dresden 2003.
Vjačeslav Selemenev / Sergej Žumar / Klaus-Dieter Müller / Stefan Karner (Hrsg.): Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs in den Staatsarchiven der Republik Belarus 1941-1945. Ein Nachschlagewerk. Dresden/Minsk/Graz 2003.
Klaus-Dieter Müller / Reinhard Otto / Rolf Keller / Willi Kammerer (Red.): Gedenkbuch verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener - Friedhof Hammelburg Bayern, hrsg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Kassel 2002 (in deutscher und russischer Sprache).
Projektleitung: Prof. Dr. Nina Vaškau
Publikation:
Nina Vaškau: "Chot' raz napišu tebe pravdu" Pis'ma soldat vermachta iz stalingradskogo okruženija. Moskva 2013.
Bearbeiter: Dr. Bert Hoppe
Publikation:
Bert Hoppe: „In Stalins Gefolgschaft“. Moskau und die KPD 1928 – 1933. München 2007.
Projektleitung: Prof. Dr. Ludmila Thomas
Publikation:
Thomas, Ludmila: Georgi Tschitscherin. Ich hatte die Revolution und Mozart. Berlin 2012.
Deutsche Ausgabe der Edition von Aleksandr Galkin und Anatolij Cernjaev (Hrsg.): Michail Gorbacev i Germanskij vopros. Sbornik dokumentov 1986-1991. Moskau 2006 mit erweiterter Kommentierung.
Publikation:
Aleksandr Galkin/Anatolij Tschernjaev (Hrsg.): Michael Gorbatschow und die deutsche Frage. Sowjetische Dokumente 1986–1991. Deutsche Ausgabe herausgegeben von Helmut Altrichter, Horst Möller und Jürgen Zarusky, kommentiert von Andreas Hilger. Aus dem Russischen übertragen von Joachim Glaubitz. München 2011.
Im Juli 2016 wurde von den Mitgliedern der Gemeinsamen Kommission bei ihrer Sitzung in Bonn einstimmig beschlossen, sich künftig stärker der Nachwuchsförderung zu widmen und ein Forum für den wissenschaftlichen Austausch zwischen der jüngeren Historikergeneration beider Länder zu schaffen.
Thema: Neue Perspektiven auf die deutsch-russische Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im globalen Kontext
Das erste derartige Treffen wurde von den Mitgliedern der Kommission Prof. Dr. Tanja Penter (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Alexander Vatlin (MGU Moskau) organisiert. Das Seminar fand von 29. Oktober bis 1. November 2017 an der Universität Heidelberg statt. Neunzehn deutsche und russische Nachwuchshistoriker hatten die Gelegenheit, ihre aktuellen Forschungsprojekte vorzustellen und sich mit bekannten Osteuropahistorikern sowie mit anderen anwesenden Mitgliedern der Kommission auszutauschen.
Thema: Geschichte und Gegenwart im 21. Jahrhundert. Theorien, Methoden und Debatten in der Geschichtsschreibung in Deutschland und Russland
Die zweite wissenschaftliche Nachwuchstagung wurde von Prof. Dr. Jörg Baberowski in Kooperation mit Prof. Dr. Oxana Nagornaja (Staatliche Pädagogische Universität Jaroslavl') - beide sind Mitglieder der Gemeinsamen Kommission - organisiert. Sie fand von 16. bis 20. September 2019 an der Staatlichen Pädagogischen Universität Jaroslavl' statt und war dem Thema „Geschichte und Gegenwart im 21. Jahrhundert. Theorien, Methoden und Debatten in der Geschichtsschreibung in Deutschland und Russland“ gewidmet.
Vom 11. bis zum 13. Januar 2022 fand der dritte Nachwuchsworkshop der Kommission zum Thema „Der Zerfall der Sowjetunion und das Ende der DDR als historische Zäsuren – unter besonderer Berücksichtigung neuer methodischer und quellenmäßiger Zugänge“ statt.
Der Workshop stand unter der wissenschaftlichen Leitung der Kommissionsmitglieder Prof. Dr. Beate Fieseler und Prof. Dr. Oxana Nagornaja.
Pandemiebedingt wurde die Veranstaltung im Online-Format durchgeführt.